Oper in fünf Akten (2016-18)
Libretto von Kerstin Maria Pöhler nach dem Drama "'Tis Pity She's A Whore" von John Ford
Kompositionsauftrag der Deutschen Oper am Rhein
Philotis, Richardettos Nichte (Leichter Koloratursopran)
Annabella, Florios Tochter (Lyrischer Sopran)
Hippolita, Richardettos Frau (Dramatischer Mezzosopran)
Putana, Annabellas Amme (Mezzosopran)
Bergetto, ein Bürger von Parma (Spieltenor)
Giovanni, Florios Sohn (Tenor)
Grimaldi, ein römischer Edelmann (Tenor)
Soranzo, ein Edelmann (Kavalierbariton)
Vasquez, Soranzos Diener (Heldenbariton)
Florio, ein Bürger von Parma (Bariton)
Richardetto, ein angeblicher Arzt (Bariton)
Mönch (Baßbariton)
Bürger Parmas, Gäste (Chor SATB)
Orchesterbesetzung:
3(3.=Picc) 3(3.=PiccEh) 3(3.=PiccBkl) 3(3. auch Kfg) - 4 3 3 1 - Pk, Schlzg(2), Hrf, Cel/Synth, Str
Dauer: ca. 120 min
weitere Informationen bei Schott Music
UA 16. Februar 2019, Deutsche Oper am Rhein, Opernhaus Düsseldorf
Musikalische Leitung: Lukas Beikircher
Inszenierung: David Hermann
Bühnenbild: Jo Schramm
Kostüme: Michaela Barth
Licht: Tobias Löffler
Chorleitung: Patrick Francis Chestnut
Dramaturgie: Hella Bartnig
Düsseldorfer Symphoniker
Chor der Deutschen Oper am Rhein
Die beiden Liebenden Giovanni und Annabella sind keine Sprösse verfeindeter Familien, sondern ein Geschwisterpaar, dessen inzestuöse Neigung ihrem Lebensglück entgegensteht. Das dunkle Netz von Intrigen, das sie umgibt, ist grobmaschig und derb gestrickt, so dass sein tödliches Gift meist voraussehbar den Falschen trifft. Annabellas verschmähte Hochzeitsanwärter metzeln sich gegenseitig nieder, während sie von ihrem Bruder geschwängert wird und notgedrungen in die Ehe mit einem der Bewerber einwilligt, um die Blutschande zu vertuschen. Von manischer Leidenschaft getrieben tötet Giovanni die Geliebte und setzt all jene unter Schock, die dieses grausame Intrigenspiel überlebt haben.
Der Shakespeare-Zeitgenosse John Ford zog in seinem Drama „Schade, dass sie ein Hure war“ alle Register des elisabethanischen Schauerdramas, das für die Oper späterer Jahre zu einer wahren Fundgrube wurde. Für den Komponisten Anno Schreier spiegeln sich darin Grundmuster der Oper, deren Überhöhungen, Absurditäten und abgrundtiefe Emotionalität er durch eine anspielungsreiche musikalische Bildlichkeit zu einer expressiven und lustvollen Oper über die Oper zusammenfügt.